Ohne frische Kräuter zu kochen, kann ich mir gar nicht mehr vorstellen. Sie geben einfach so viel Geschmack. Zudem sind sie reich an Vitaminen und Mineralstoffen und sollten daher in keinem Essen fehlen. Doch was sind eigentlich die wichtigsten Küchenkräuter? In diesem Beitrag stelle ich dir meine TOP 3 Würzkräuter vor, auf die ich nicht mehr verzichten kann.
I. Thymian
Anbau: Das mediterrane Küchenkraut wächst in unserem Garten fast wie Unkraut. Er ist winterhart und wächst nach einer „Rasur“ im Frühling immer fleißig nach. Thymian liebt karge Steinböden und ganz viel Sonne. Du solltest ihn daher im Garten oder auf dem Balkon an ein helles und sonniges Plätzchen setzen und nur sparsam gießen. Viel mehr braucht das genügsame Kraut nicht um zu gedeihen. Da der echte Thymian mehrjährig ist und auch kalte Temperaturen übersteht, kannst du ihn sowohl im Topf als auch im Garten überwintern.
Ernte: Kleine Mengen kannst du eigentlich das ganze Jahr über ernten. Dafür schneidest du einfach knapp die Hälfte eines Zweiges mit einem scharfen Messer ab. Wenn es im Winter richtig kalt ist, solltest du nur sehr sparsam ernten, damit die Pflanze nicht erfriert. Die Haupternte, die du z.B. trocknen kannst, sollte immer vor der Blüte stattfinden (meist Anfang Juni). Auch während und nach der Blüte haben die Thymianblätter noch genug Aroma und die rosa Blüten kannst du auch zum Würzen und Garnieren verwenden. Bienen lieben übrigens die Blüten von Thymian und schon allein deshalb lasse ich einen Teil des Thymians zur Blüte ausreifen.
Verwendung in der Küche: Thymian passt hervorragend zu allen mediterranen Gemüse-, Nudel- und Risottogerichten. Du solltest frischen Thymian – wie alle frischen Kräuter – immer erst am Ende unter das Essen mischen, da er sonst seinen Geschmack verliert. Außer bei getrocknetem Thymian, denn durch das Trocknen werden die Blätter sogar noch aromatischer. Aus diesem Grund ernte ich unseren Tymian-Strauch im Juni ordentlich ab und trockne die Zweige. Hierzu binde ich die Zweige in kleine Sträuße und hänge sie auf. Wenn die Blätter komplett trocken sind (nach ca. 2 Wochen), fülle ich die Zweige in ein Schraubglas.
Inhaltsstoffe & Wirkung: Thymian steckt voller ätherischer Öle und wird aufgrund seiner antibakteriellen und antiviralen Wirkung schon seit vielen Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet. Bei Husten und Erkältungskrankheiten kann Thymian zudem schleimlösend wirken. Du kannst z.B. frischen Thymian in einem Topf mit kochendem Wasser aufgießen und damit inhalieren. Das ist gut für die Bronchien und Nebenhöhlen. Zudem kannst du auch einen (Husten-)Tee mit Thymianblättern zubereiten. Thymian wirkt aber auch verdauungsanregend und krampflösend und eignet sich daher gut als Würzkraut für schwer verdauliche Lebensmittel. In der Schwangerschaft solltest du allerdings nicht zu viel Thymian zu dir nehmen, da die Wirkung in der Schwangerschaft wohl noch nicht ausreichend erforscht ist. Als Würzmittel ist Thymian aber in kleinen Mengen auch in der Schwangerschaft unbedenklich.
II. Petersilie
Anbau: Der gute alte „Petersil“ – wie er in Bayern gerne genannt wird – ist eng mit anderen Doldenblütern wie Dill und Kerbel verwandt. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen 2 Arten von Petersilie:
- Die Glatte Petersilie
- Die Krause Petersilie
Im Vergleich zum Thymian ist Petersilie schon etwas anspruchsvoller: Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein (am besten keine volle Mittagssonne) und die Erde nährstoffreich und leicht feucht. Ich habe Petersilie im Topf und in einem Blumenkasten angebaut und habe dafür normale Kräutererde verwendet. Im Topf sind die Nährstoffe recht schnell aufgebraucht, deshalb solltest du alle 4-6 Wochen etwas Bio-Kräuterdünger geben.
Ernte: Auf der Fensterbank kannst du Petersilie das ganze Jahr über ernten. Im Freiland ist eine Ernte zwischen März und September möglich. Die Petersilienpflanze bildet im zweiten Jahr Blüten aus. Da sie dann an Aroma verliert, ist es sinnvoll, sie vor der Blüte abzuernten. Beim Ernten kannst du entweder einzelne Blätter abzupfen oder direkt ganze Stengel abschneiden.
Verwendung in der Küche: Du kannst Petersilie wirklich fast überall darüber streuen, z.B. Salate, Kartoffeln, Suppen und Eintöpfe uvm. Insbesondere in Couscous-Gerichten ist Petersilie unverzichtbar, aber auch viele Dips, Soßen und Aufstrichen. Um auch im Winter frische Petersilie parat zu haben, kannst du sie ganz einfach einfrieren. Dazu schneidest du ganze Stiele ab und wäscht diese. Anschließend trocknest du sie ab oder lässt sie an der Luft trocknen.
Inhaltsstoffe & Wirkung: Petersilie ist reich an Mineralstoffen wie Eisen, Kalium, Magnesium und Zink aber auch Vitamin A, B und C. Allein deswegen schon ist sie sehr gesund und sollte wenn immer möglich zum Würzen verwendet werden. Aber auch in Petersilie stecken ätherische Öle, wodurch ihr eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird.
III. Basilikum
Anbau: Wer liebt das mediterrane Würzkraut nicht? Sein Duft und Geschmack erinnern uns direkt an Bella Italia! Dabei kommt Basilikum ursprünglich aus Afrika und Asien. Das erklärt wohl auch, warum Basilikum warme Temperaturen und Sonne benötigt. Es gibt mehr als 60 verschiedene Basilikum-Arten wobei das Genovese Basilikum wohl der bekannteste ist, ich nenne es auch „Supermarkt-Basilikum“ 😉 Normalerweise überlebt er nach dem Kauf nicht lange. Meiner Erfahrung nach bieten sich für den Anbau auf dem Balkon und im Garten andere Sorten besser an. Mit Strauchbasilikum habe ich recht gute Erfahrungen gemacht. Die Blätter sind etwas dicker als beim typischen „Supermarkt“-Basilikum. Dieses Jahr habe ich Strauchbasilikum in einem Blumenkasten ausgesät. Dabei musst du beachten, dass Basilikum Lichtkeimer ist. Du darfst die Samen also nicht mit Erde bedecken. Nach ein paar Tagen auf der Fensterbank keimten schon die ersten zarten Pflanzen (siehe Bild unten). Basilikum braucht ausreichend Nährstoffe, daher ist eine regelmäßige Gabe von Bio-Dünger notwendig (alle 4-6 Wochen). Im Gegensatz zu Thymian, verträgt Basilikum keine Trockenheit. Du solltest ihn also mäßig gießen sodass die Erde immer leicht feucht ist, aber Staunässe vermeiden. Mein Strauchbasilikum im Garten steht windgeschützt, wenn es aber stark regnet, wird er auch von oben angeregnet, was ihm aber bisher nichts ausmacht. Ich habe den Eindruck, wenn ich Pflanzen selbst aussäe, sind sie wesentlich robuster und an den Standort angepasst.
Ernte: Wusstest du, dass man Basilikum ganz einfach vermehren kann? Dazu zupfst du einen jungen, gesunden Trieb ab und stellst ihn in ein Glas Wasser. Nach einigen Tagen bilden sich die ersten Wurzeln aus und der Steckling kann in Pflanzenerde umgetopft werden. Beim Ernten der Blätter solltest du am besten immer ganze Triebspitzen knapp über einem Blätterpaar auf ca. 5-6 cm abschneiden
Verwendung in der Küche: Basilikum passt vor allem in die italienische Küche. Als Topping von Pasta und Pizza ist frischer Basilikum unschlagbar. Auch zum Würzen von Bruschetta und Grillgemüse eignet sich Basilikum sehr gut. Thai Basilikum passt hingegen – wie der Name schon verrät – eher zur asiatischen Küche (z.B. Glasnudeln). Streue die Blätter immer erst ganz am Ende, wenn das Essen schon im Teller ist, darüber. Ansonsten verliert das Würzkraut schnell sein Aroma. Das Trocknen von Basilikum funktioniert leider nicht so gut, aber du kannst es einfrieren und somit auch im Winter genießen.
Inhaltsstoffe & Wirkung: Auch Basilikum steckt voller ätherischer Öle, wie z.B. Linalool und Campher. Daher wird Basilikum auch eine entzündungshemmende und blutdrucksenkende Wirkung zugeschrieben.
Kalte Gemüsesuppe [REZEPT] - bella|gruen September 10, 2020 at 12:15 pm
[…] hat. Wenn man nur halbreife (oder weitgereiste) Tomaten verwendet, dann fehlt einfach das Aroma. Frische Kräuter vom Balkon oder der Fensterbank sind immer zu empfehlen und machen auch hier wieder das gewisse […]