Wenn es draußen nass und kalt ist, dann ist ein wärmender Linseneintopf genau das Richtige. Wer bei Linseneintopf an das schleimige Fertiggericht aus der Dose denkt, den kann ich beruhigen. Bei diesem Rezept haben die Linsen noch Biss und frisches, saisonales Wurzelgemüse sorgt für zusätzlich Geschmack und Vitamine. Zusammen mit Brot, Knödeln oder Salzkartoffeln wird der Eintopf zu einem feinen und proteinreichem Hauptgericht.
Linseneintopf ist viel besser als sein Ruf
Bei dem Wort ‚Linseneintopf‘ verziehen viele schon die Nase, denn manch eine(r) von uns hat schlechte Kindheitserinnerungen. Bei meinem ersten Skikurs zum Beispiel – ich glaub ich war 5 oder so – gab es mittags eine schleimige Suppe mit Wienerwürstchen. Naja lecker war was anderes aber zumindest hat es satt gemacht.
Über 20 Jahre später zählt dieser vegane Linseneintopf zu meinen Leibgerichten im Herbst und Winter. Natürlich kommen hier nur getrocknete Linsen rein und keine Dosenware. Mit den richtigen Gewürzen und etwas frischem Wurzelgemüse – und natürlich ohne Würstchen – hat dieser Eintopf rein gar nichts mit meiner Kindheitserinnerung zu tun.
Protein-Bombe Linseneintopf
Ich koche gerne mit Linsen, denn sie sind eine tolle pflanzliche Eiweiß-Quelle. Mit 12g Eiweiß pro 100g gekochte Linsen sind die kleinen Hülsenfrüchte ein toller pflanzlicher Protein-Lieferant. Dabei haben sie kaum Fett und nur ca. 270 Kalorien pro 100g. Sie liefern uns wertvolle Ballaststoffe, die den Darm reinigen und lange satt machen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass Linsen wirklich sehr günstig sind. 500g bio Berglinsen kosten in der Regel zwischen 2 und 3 Euro. Durch die Zubereitung quellen die Linsen auf ungefähr die doppelte Menge an. Auch Karotte und Petersilienwurzel sind sehr günstige Gemüsesorten, die es bei uns im Herbst und Winter regional zu kaufen gibt.
Einfach aber alles andere als langweilig
Obwohl Linsen und Wurzelgemüse nicht sehr aufregend klingen, ist der Eintopf auf keinen Fall langweilig. Denn mit Tomatenmark wird er schön fruchtig, etwas Apfelessig sorgt für eine leichte Säure und Lorbeerblatt und Schabzigerklee sorgen für eine herzhafte Würze. Schabzigerklee ist übrigens ein Gewürz, das oft in herzhaften Brotsorten ist. Du findest es in jedem gut sortieren Bio-/Supermarkt. Wenn ich mit Essig koche, dann benutze ich auch immer etwas Zucker zum Ausgleich (außer ich habe bereits getrocknete Früchte oder andere süßen Lebensmittel im Rezept). Falls du mehr über ausgeglichenen Geschmack von Gerichten erfahren möchest, kann ich dir das Buch „Immer schon vegan“ von Katharina Seiser nur wärmstens empfehlen. Mehr dazu erfährst du in meiner Bücherliste.
Noch eine Anmerkung zum Schluss: Falls du bisher kaum oder gar keine Hülsenfrüchte (Linsen, Kichererbsen, Bohnen usw.)) gegessen hast, dann solltest du es mit dem Linseneintopf nicht gleich übertreiben, da sich der Darm erst an den hohen Ballaststoffgehalt gewöhnen muss. Ein Teller sollte aber auch für Hülsenfrüchte-Anfänger drin sein 😉 Grundsätzlich ist es daher ratsam nach und nach mehr Hülsenfrüchte in deine Ernährung einzubauen, um ausreichend Ballaststoffe und pflanzliche Proteine zu dir zu nehmen.
Bei Fragen oder Feedback zum Rezept freue ich mich über deine Nachricht.
An Guad’n 🙂
Deine Annabel
Zutaten
- 400g braune Linsen (Tellerlinsen oder Berglinsen)
- 1 Zwiebel
- 1 Karotte
- 2 kleine Petersilienwurzeln
- 2 EL Sonnenblumenöl
- 2 EL Mehl
- 1 EL Tomatenmark
- 1,1 Liter kalte Gemüsebrühe
- 1 Messerspitze Zucker
- 1 Lorbeerblatt
- 1 TL Schabzigerklee
- 1 EL Apfelessig
- Salz
- Pfeffer
- Petersilie zum Garnieren.
Zubereitung
- Die Zwiebel, die Karotte und die Petersilienwurzeln in kleine Würfel schneiden.
- In einem mittelgroßen Topf das ÖL bei mittlerer Hitze erhitzen.
- Die Zwiebel darin einige Minuten mit geschlossenem Deckel glasig dünsten, zwischendurch umrühren.
- Das Mehl dazugeben und umrühren, die Masse soll leichte Blasen schlagen. Das kann etwas klumpen, aber das macht nichts. Einfach weiter rühren bis die Masse etwas bräunt.
- Mit der kalten Gemüsebrühe ablöschen und das Tomatenmark und den Zucker einrühren. Die Suppe zum Kochen bringen und dann die Hitze zurückdrühen.
- Die Linsen, Karotte und Petersilienwurzel in die Brühe geben.
- Das Lorbeerblatt hinzugeben und für ca 20 Minuten auf kleiner Flamme köcheln. Ab und zu umrühren.
- Am Ende der Kochzeit prüfen, ob die Linsen weich genug sind und das Lorbeerblatt entfernen. Wenn dir der Eintopf zu dickflüssig ist, dann einfach etwas heißes Wasser hinzugeben und kurz einkochen lassen.
- Den Herd ausschalten und den Apfelessig einrühren. Dann mit dem Schabzigerklee würzen und mit Salz und ordentlich Pfeffer abschmecken.
- Die Petersilie vor dem Servieren darüber streuen.
Anmerkungen
Dazu passt einfach Brot oder auch Knödel oder Salzkartoffeln 🙂
Weißkohl-Eintopf mit Kürbis und Erdnuss - BELLAGRUEN November 7, 2021 at 6:57 pm
[…] Ich liebe Eintöpfe in der kalten Jahreszeit, daher findest du noch einige andere Rezepte auf meinem Blog. Ein weiterer leckerer Herbsteintopf ist der Kürbis-Kichererbsen-Eintopf. Oder wie wäre es mit diesem Kartoffel-Grünkern-Eintopf oder einem deftigen Linseneintopf? […]