Wissenschaftlich belegte Wirkungen von Meditation

Wissenschaftlich belegte Wirkungen von Meditation

Meditation klingt für dich nach Hokuspokus? Dann lies weiter um zu erfahren was die Wissenschaft sagt und welche evidenzbasierten Wirkungen von Meditation bereits bekannt sind.

Was ist Meditation?

Meditation ist oftmals schwer greifbar und tatsächlich ist es das auch, denn es ist etwas, das praktisch erlebt werden muss. Meditation kann als Methode beschrieben werden, um sich im Hier und Jetzt in der eigenen Ganzheit zu erfahren und in Achtsamkeit zu üben. Unser Gehirn möchte kontinuierlich denken und dabei befinden wir uns gedanklich meist entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Durch Meditation können wir lernen, wie wir auf unsere Gedanken reagieren. Wir haben immer die Wahl: bewerte ich diesen Gedanken als „wichtig“ und denke diesen Gedanken weiter oder bleib ich mit einer Aufmerksamkeit bei mir, beispielsweise bei meinem Atem.

Was ist Meditation nicht?

Meditation wird häufig als „Nicht-Denken“ müssen beschrieben. Da kann ich dich jedoch beruhigen, denn das ist  gar nicht möglich.  Unser Gehirn wird ständig neue Gedanken hervorbringen. Wie bereits beschrieben, geht es darum, wie wir mit den Gedanken umgehen und dass wir lernen, uns davon zu distanzieren. Man könnte auch salopp sagen: wir nehmen unsere Gedanken in der Meditation nicht so ernst. 🙂

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Meditation kein passiver Zustand ist, in dem wir schläfrig werden. Meditation erfordert einen wachen und fokussierten Geist und genau das trainieren wir durch die Methode der Meditation.

Welche Wirkungen von Meditation sind wissenschaftlich bewiesen?

In den letzten ca. 20 Jahren wurde viel zum Thema Meditation und Achtsamkeit geforscht, so dass mittlerweile einige Wirkungen von Meditation durch Studien belegt sind. Hier ist eine Auswahl, die ich für gesunde Menschen zum Erhalt der psychischen und physischen Gesundheit am wichtigsten erachte: 

Meditation reduziert Stress und Angst

Aus mehreren Studien geht hervor, dass regelmäßige Meditation sich positiv auf die mentale Gesundheit auswirkt, indem es zu Entspannung führt und das Wohlbefinden fördert. Aber es wird noch besser: mittels MRT Bildern konnte nachgewiesen werden, dass sich das Gehirn durch Meditation physisch verändert. Die sogenannte „graue Substanz“ im Hippocampus erhöht sich, die für Mitgefühl, Selbstbeobachtung und Lernfähigkeit zuständig ist. Unter Stress wird diese Substanz abgebaut, was darauf hinweist, dass eine regelmäßige Meditationspraxis die geistige Widerstandskraft (Resilienz) fördert und man somit „resistenter“ gegen Stress wird (Congleton et al., 2015). 

Meditation verbessert die Selbstkontrolle

Und noch eine weitere Region im Gehirn verändert sich durch Meditation: der anteriore circuläre Cortex (kurz ACC). Dieser ist für die Selbstregulierung verantwortlich. D.h. er beeinflusst, wie wir auf Situationen reagieren. Die meditierenden Probanden konnten sich in stressigen Situationen besser regulieren und reagierten somit angemessener als die Nicht-meditierenden Probanden. Wir können also festhalten, dass Meditation sich positiv auf die Fähigkeit der Selbstkontrolle auswirkt (Congleton et al., 2015). 

Meditation hat positiven Einfluss auf das Immunsystem

Meditation scheint sich auch positiv auf Körperfunktionen auszuwirken. So verbessert Meditation nicht nur die Schlafqualität sondern fördert sogar die Abwehrkräfte. In einer Studie wurden alle Teilnehmer gegen Grippe geimpft. Mittels Bluttest konnte festgestellt werden, dass die meditierende Probanden-Gruppe eine signifikant höhere Konzentration an Abwehrzellen gegen das Grippevirus aufwies als die Gruppe der Nicht-Meditierenden (Davidson et al, 2003). Wie genau der Mechanismus funktioniert, ist zwar noch unklar, allerdings wissen wir heutzutage über die starke Verbindung von Körper und Geist. Umgekehrt ist auch bekannt, dass Stress das Immunsystem schwächt, daher sind die Ergebnisse eigentlich keine Überraschung. 

Meditation verbessert die Körperwahrnehmung

Es gibt verschiedene Formen der Meditation und einige davon fokussieren sich auf den Körper, wie der Bodyscan. Auch Yoga kann hier hinzugezählt werden, da es als aktive Form der Meditation zählt. Es konnte festgestellt werden, dass körperbetonte Meditationstechniken, die Körperwahrnehmung der Teilnehmer*innen verbessern. Selbst ungeübte Meditierende konnten schon nach kurzer Zeit die Signale ihres Körpers besser wahrnehmen. So konnten die Teilnehmer*innen eines Meditationsprogramms Hungergefühle deutlicher wahrnehmen und entsprechend ihre Nahrungsaufnahme reduzieren. Das weist darauf hin, dass regelmäßige Meditation bzw. die dadurch gesteigerte Achtsamkeit zu einem stabileren Körpergewicht beitragen kann (Van De Veer, 2016). 

Warum Meditation sinnvoll ist

Diese Auswahl an evidenzbasierten Wirkungen zeigt, dass Meditation mehr ist als spiritueller Hokuspokus. Es ist eine Art mentales Training, um uns von unseren Gedanken nicht beherrschen zu lassen. Vor allem zum Stressabbau sowie zur Steigerung der Resilienz ist Meditation eine tolle Methode. Es gibt noch viele, viele weitere Studien, die tolle Ergbnisse von Meditation bei chronischen Schmerzen oder Depressionen zeigen. Jedoch ist es wichtig, dass dies in Absprache mit ärztlichen und/oder psycho-therapeutischem Fachpersonal geschieht. Aus meiner Erfahrung ist es sinnvoll eine regelmäßige Meditationspraxis zu entwickeln, wenn man gesund ist, denn so kann man aktiv zur eigenen psychischen sowie physischen Gesundheit beitragen, stressbedingte Krankheiten vorbeugen und am wichtigsten: im Hier und Jetzt ausgeglichen sein und sich wohl fühlen. 

Wenn du auch eine eigene Meditationspraxis entwickeln möchtest und dazu Fragen hast oder Unterstützung brauchst, dann melde dich gerne bei mir per E-Mail an hello@annabel-gebler.de. Ich freue mich von dir zu hören und hoffe, dass diese wissenschaftlich bewiesenen Wirkungen nun Lust auf die praktische Erfahrung machen. 

Deine Annabel 

Quellen: 

Congleton, C. et al. (2015). Meditation can literally change your mind. Harvard Business Review. https://hbr.org/2015/01/mindfulness-can-literally-change-your-brain.

Davidson, R.J. et al (2003). Alterations in Brain and Immune Function Produced by Mindfulness Meditation. Psychomatic Medicine, 65 (4), 564-570. doi: 10.1097/01.psy.0000077505.67574.e3.

Van De Veer, E. et al (2016). Body and Mind: Mindfulness Helps Consumers to Compensate for Prior Food Intake by Enhancing the Responsiveness to Physiological Cues. Journal of Consumer Research, 42 (5), 783-803. 

      

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